====== Dienstag, 10. Juli 2007 - Ankunft in Leh ====== Wir starten um 5:30, es ist um die Zeit schon komplett hell und das Wetter ist vielversprechend: kein Regen und nur wenig Wolken, die Sonne zwar noch nicht so stark aber das ist auch ein Vorteil. Die Nacht im Zelt auf 4130m war ganz schoen kalt, aber dank dem super-tollen Daunen-Schlafsack den ich von Andreas leihen konnte wunderbar angenehm, ja schon fast zu warm. Wir starteten Richtung Lachalung Pass und mussten wieder eine beträchtliche Stecke talein und auf der anderen Seite wieder hinaus sowie über provisorische Militärbrücken zurücklegen. Das meiste natürlich nur auf einer Sandstraße. Tiefe Schluchten begleiteten uns am Anstieg hinauf. Der Pass selbst ist eigentlich zweigeteilt, es kommt kurz vor dem Lachalung Pass, der 5030m hat ein anderer Pass der knapp darunter liegt. Inzwischen geht es mal kurz bergab, aber wirklich nur gerade ein paar Kilometer. Die Fahrt hinunter vom Lachalung Pass führte durch einen Canyon und bietet eine tolle Aussicht. Diese Pässe sind beide komplett schneefrei, da hier der Jahresniederschlag weniger als 200mm beträgt. Im ersten Ort, auf den wir treffen, ist Pang. Dort machen wir Pause und sind immer noch auf über 4500m. Pang ist ein kleines Zeltdorf, wir vermuten daher stark dass es im Winter gar nicht existieren wird. Dort essen wir eine Maggi-Nudel-Suppe, die es zu Hauf hier gibt, da müssen jede Menge LKWs mit Maggi-Nudel-Suppen hierauffahren sonst wär das gar nicht moeglich. ;-) Ein Stückchen weiter ist dann eine Militärstation, und glaub man dem Schild das dort steht, ist es das hoechste der Welt auf 15640 ft. Ich stelle aufgrund dieser Angabe meinen Hoehenmesser neu ein. 15640ft sind ca. 4700m aber dann auf dem nächten Pass komm ich dann drauf das das gar nicht stimmen kann, als mein Hoehenmesser ploetzlich 5500m anstatt der 5260m die der Pass in Wirklichkeit hat, anzeigt. Zwischen den beiden Pässe liegt noch die 35km lange Moore-Ebene, wo die Straße laut Reiseführer einem langen geraden Highway ähneln sollte. Aber davon keine Spur, immer holpriger wurde die Strasse und sie war voller Baustellen, sodass wir immer wieder ausweichen mussten. Am ehesten bauen sie den Highway gerade, aber ein schnelles vorankommen war da nicht moeglich. Der Taglang-La Pass denn wir nach der fast tagelangen Fahrt über die Moore-Ebene erreichen ist übrigends der 2. hoechste der Welt. Der hoechste ist jener von Leh nach dem chinesisch besetzten Gebiet in die andere Richtung von Leh und dieser ist 5600m. Aber mit den Angaben der Hoehenmeter haben sie es hier nicht so genau, daher wird auch vermutet, dass dieser Pass nur an die 5300m hat. Der Taglang-La Pass hat jedoch sicher über 5200m und ganz oben eine kleine Militärstation. Man braucht fast einen Tag lang um den Pass zu erreichen und daher vermute ich heißt er wohl auch Taglang-La, oder? Nach dem Pass geht es dann langsam hinunter, zuerst mal die 5000m erreicht, dann hinunter auf 4500m und dann wird es schon langsam grün, endlich wieder, das tut unseren Augen wirklich gut. Auf der Moore-Ebene gab es zwar auch Schafe die dort weideten aber die Grünflächen waren rar und weit verstreut zwischen dem braun fast nicht auszumachen. Jetzt endlich ging es dann wieder hinunter auf 3500 bis nach Leh. Für uns auch angenehm, endlich wieder auf etwas tieferen Lagen schlafen zu koennen um uns gemütlich zu akklimatisieren. Bei Upshi biegen wir ins Indus Tal ab und dann begleitet uns eine relativ gute und relativ flache Straße hinunter bis nach Leh. Leh war für uns alle schon fast nur mehr wie ein Traum, wie eine Fatamorgana, wir konnten schon fast nicht mehr glauben, dass es diese Stadt überhaupt gibt, nachdem der Manager und die Busfahrer am Anfang gemeint haben wir kommen schon am Vortag um 18 Uhr an und auch auf der Fahrt immer wieder meinten dass es noch ginge. Aber unsere Reiseführer haben dann doch die richtige Zeit angezeigt. Unsere Ankunft war dann heute um 18:30 in Leh und wir waren demensprechend alle geschlaucht. Nach einer Dusche und dem Abendessen ging es noch ins Internet cafe bzw. die Bar darüber auf ein kühles Bier und dann gegen Mitternacht ab ins Bett. [[11.jul|Am nächsten Tag]] gibts dann Kloester und das detailierte Programm fürs Trekking und Bergsteigen. Kleine Anmerkung nebenbei: Der Strom ist so ein Problem hier in Leh. Schon der Reiseführer schreibt dass es oefters zu Stromausfällen kommt, und man die Taschen oder Stirnlampe mitnehmen sollte. Ich hab sie natürlich vergessen und als ich um ca 23 Uhr das Internet cafe verlassen habe fiel ploetzlich der Strom aus. Ihr koennt euch nicht vorstellen wie dunkel das war. Ich konnte nix mehr sehen. Total schwarz. Zum Glück kam der Strom nach einigen Sekunden wieder, aber das werde ich mir merken: Nie mehr ohne Lampe aus dem Haus am Abend. :-)