====== Montag, 20. Februar 2006 ====== ===== Desaguadero ===== {{tours:2006-3:p2195547.jpg?200 }} Die Fahrt verlief vorerst mal wunderbar, denn neben mir war niemand gekommen und generell war der Bus so halb leer. Also genug Platz, um sich auszubreiten. Einmal kam es war, dann wieder mal kalt zum Fenster rein. Die dichteten nämlich nicht allzu gut ab, aber ich war auf alles vorbereitet, mit Mütze und Jacke also gut ausgerüstet. {{ tours:2006-3:p2205558.jpg?120}} Desaguadero war die erste Station, so gegen 7:20 waren wir dort angekommen. Station, weil Grenze zwischen Peru und Bolivien. Der Bus lies uns alle aussteigen, um die Grenzübertrittsfomalitäten zu erledigen. {{tours:2006-3:p2205551.jpg?200 }} Zuerst den Zettel und Stempel in der peruanischen Migracion abgegeben, bzw. abgeholt, dann zu Fuss über die Grenze und zur bolivianischen Migracion und das selbe in umgekehrter Reihenfolge. Dabei hab ich dann einen Deutschen kennengelernt, der in Peru Projekte betreut und jetzt zu seiner Frau nach Bolivien fährt. Ein wenig gequatscht und dann ging es wieder weiter. ===== La Paz ===== {{ tours:2006-3:p2205560.jpg?120}} La Paz hat sich wie immer wunderbar gezeigt. Super Wetter und auch die Fahrt von El Alto nach La Paz ist immer wieder eine super Sache. Die Stadt, wie sie sich so den Hang hinauf zieht, in der Stadtmitte einige Wolkenkratzer und dann die Ankunft im terminal terrestre von La Paz. Hier ein paar Eindrücke von der Einfahrt zur Stadt: {{tours:2006-3:p2205564.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205569.jpg?250}} {{tours:2006-3:p2205570.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205572.jpg?250}} {{tours:2006-3:p2205576.jpg?200 }} Ein wenig verloren kam ich mir wieder vor, so wie auch bei meinem ersten Eintreffen in La Paz am [[11.Feb]] als ich dann gleich nach Copacabana weitergedüst bin. Heute hatte ich noch keine klaren Pläne und wollte zuerst mal im terminal terrestre bleiben und überlegen: Stadtrunde oder Chacaltaya. Da ich ja meinen Rucksack und auch das restliche Gepäck bei mir hatte, und auch um 19:00 Uhr einen Flug hatte (Aerosur nach Cochabamba), habe ich mich dann für Chacaltaya entschieden, welches mit Taxi erreichbar ist. ===== Chacaltaya ===== {{ tours:2006-3:p2205590.jpg?120}} Ja, Chacaltaya (gesprochen Tschakaltaya - ch wird tsch gesprochen) ist das höchstgelegene Skigebiet der Welt. Auf 5300 bzw. 5400 m über dem Meeresspiegel kann man skifahren und es gibt sogar eine Berghütte, die von einem österreicher geführt werden soll. Also mal ein Taxi gesucht und schauen ob die mich, wie im Reiseführer steht auch dorthinfahren. {{tours:2006-3:p2205582.jpg?120 }} Gleich das erste Taxi sagte ja und auch der Preis mit 350 Bolivianos, ca. 35 Euro stimmte überein. Die Fahrtzeit meinte er wäre so an die ´1 - 1,5 Stunden hin und auch wieder zurück. Aber zurück wollte ich ohnehin nur bis El Alto, also nicht mehr ganz in die Stadt, sondern nur bis zum Flughafen. {{ tours:2006-3:p2205586.jpg?200}} Nachdem wir wieder in El Alto waren, oberhalb der Stadt und auch den ersten Abschnitt der holprigen Strasse überstanden haben, kam eine Kontrollstelle. Ich musste aussteigen, mich in ein Buch eintragen und somit registrieren. Ich fragte den Taxifahrer wieso und er meinte, nur zur Kontrolle, denn ab und zu kommen einige nicht mehr zurück, die da hoch gehen. Aha, interessant. {{tours:2006-3:p2205630.jpg?200 }} Aber ich hatte ja einen Fahrer mit und würde ja auch mit dem Taxi wieder zurückfahren, oder? Na so ganz sicher war ich da dann nicht mehr, als nach einem richtigen Holperer plötzlich der hintere Reifen anfing an der Karrosserie zu reiben. Der Taxifahrer hielt an und da war wohl die Federung gebrochen. Er meinte kein Problem, nahm den Krick, bockte das Auto am hinterreifen auf und band die Federung mit einige dicken Gummibändern, die er im Kofferraum hatte fest. Ich musste dann vorne einsteigen und weiter gings. {{ tours:2006-3:p2205610.jpg?120}} Immer höher fuhren wir hinauf, trafen ab und zu auf einige Strom oder Wetterstations-Arbeiter und dann schließlich kamen wir ganz oben an. Langsam stieg ich aus und wirklich, da war das schnaufen nicht mehr so einfach: 5300 m mein bisheriger Rekord. {{tours:2006-3:p2205603.jpg?200 }} Der Taxifahrer widmete sich wieder seinem Taxi und wollte die Federung noch besser fixieren. Ich ging inzwischen ein wnig spazieren und dann in die Hütte. Dort stand ein Mann, aber keine österreicher, der war wohl nach österreich abgehaut, denn mit Skifahren war da nix. Nur noch wenig schnee war zu sehen und ein paar Kinder waren dort im Schnee beim rumhüpfen. Mir war jedenfalls nicht zum rumhüpfen zumute. :-) Der Mann meinte ich müsse 10 Bolivianos Eintritt zahlen und könne dann noch die letzten 100 Höhenmeter zu Fuss hinauf gehen, auch über den Schnee. So machte ich mich mal auf den Weg. ===== Auf zu neuen Höhen (5400 m) ===== {{tours:2006-3:p2205596.jpg?200 }} Immer wieder musste ich rasten, keine Ahnung wie oft, aber es ging auch wenn es ging, sehr sehr langsam. Ein kleiner, sehr alter Skilft neben mir. Da verstand ich, wieso sie hier einen neuen bauen wollten, mit dem Lift auf dieser steilen Piste, sehr gefährlich, dachte ich. Gut dass ich meine Bergschuhe hatte und die mich gut hielten. Ganz oben dann eine super Aussicht, einmal auf die Stadt La Paz in der Weite und die ganzen Berge dahinter. Unter mir jede Menge Schnee, Steine und die Strasse, die wir heraufgefahren waren. Hier ein paar Eindrücke von ganz oben: {{tours:2006-3:p2205604.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205608.jpg?250}} {{tours:2006-3:p2205612.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205621.jpg?250}} Nachdem ich es nun nicht mehr schaffte und hier oben auch nicht mehr zu sehen war als die Aussicht entschloss ich mich gleich die Rückreise anzutreten. Dies auch, weil ich ja nicht sicher sein konnte, wie lange denn das Taxi noch funktionieren würde. ===== La Paz ===== Das Taxi hielt die ganze Rückfahrt ohne Probleme. Hier sind die Taxifahrer also auch noch Mechaniker. :-) Gut so! Na als ich dann merkte, dass es noch einige Zeit zu früh war um direkt zum Flughafen zu fahren, machte ich dem Taxifahrer das angebot mir um 50 Bolivianos mehr noch ein wenig in der Stadt herumzufahren und die wichtigsten Plätze zu zeigen. So fuhr er mit mir wieder von El Alto in die Stadt hinunter und hielt das erste mal an der Plaza San Francesco: {{tours:2006-3:p2205639.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205642.jpg?250}} {{tours:2006-3:p2205648.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205652.jpg?250}} Dann fuhr er weiter zur Plaza Murillo, dem Hauptplatz mit Congresso nacional und Palacio de Gobierno: {{tours:2006-3:p2205655.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205656.jpg?250}} {{tours:2006-3:p2205657.jpg?250}}{{tours:2006-3:p2205660.jpg?250}} Alsdann war es auch schon Zeit richtung Flughafen zu fahren. Dort hab ich mich dann vom Taxifahrer, der mich den ganzen Nachmittag begleitet hat verabschiedet, er hat sich bedankt und ich bin in die Abflughalle hinein. Und somit beginnt auch schon die nächste Abschnitt meine Flüge in Bolivien betreffend. Bereitet euch schon mal vor, denn für Spannung ist gesorgt. ===== Flug nach Cochabamba und die Späße von Aerosur ===== Tja mit Aerosur, da sollte wohl nix fehlen glaubte ich, da der Streik und die Wiederinbetriebnahme der Flüge von LAB so langsam auf die Reihen kam. Aber Aerosur hat mir bisher keine Probleme bereitet, ja sogar sehr geholfen (siehe [[11.Feb]]). Tja zuerst mal zum Burger King, denn Hunger hatte ich nach dem langen Nachmittagsausflug nun auch mal und der Aerosur-Schalter in der Halle war noch nicht besetzt. Dann am Schalter, wenig Leute, super! Gleich hin und dann kam die Schreckensnachricht: Kein Platz mehr frei! "Wie denn das?" Das ist mein Ticket, Datum, Uhrzeit, alles richtig! Was ist jetzt schon wieder los?" Bestätigen hätte ich den Rückflug müssen, somit ist jetzt kein Platz mehr frei. Sie setzt mich auf die "lista d´espera" (Warteliste) als Nummer 4. Schon andere haben sich vor mir aufgeregt. Scheint wohl jetzt total überbucht zu sein Aerosur, nachdem LAB noch nicht den ganzen Service aufrecht hat und das Vertrauen der Pasajeros noch nicht wieder gewonnen hat. Na vielleicht krieg ich ja doch noch einen Platz, also warten bis 18:30 hieß es vorerst mal. Der Flug war für 19:00 Uhr vorgesehen. Pünklich schau ich vorbei. Immer noch nix und sie verweisen mich schon auf den nächsten Tag in der Früh um 7:00 Uhr. Reservieren mir schon mal einen Platz und ich soll dann um 6:00 Uhr da sein und muss noch 30 Bolivianos bezahlen. Ich hätte auch mehr bezahlt als die 3 Euro, auch die Primera Classe wollte ich nehmen, aber mit dem Ticket ging das nicht. So ein Scheiss. Also vorerst mal gleich in Cochabamba anrufen, weil da erwarten sie mich ja schon. Der Caritas Direktor wollte mich am Flughafen abholen. Alles abgesagt, auf morgen vertagt also. Gut, das war erledigt, dauerte aber einige Zeit, bis ich über die Casa Guadalupe seine Handynummer herausbekam. Dann noch mal schnell eine Unterkunft in La Paz gesucht, gleich in meinen Unterlagen nachgeschaut, ach, da war ja El Viajero, den mir Caroline empfohlen hat. Gut dann nehm ich halt ein Taxi dahin, leg mich hin und komm in der Früh um 6 Uhr wieder hierher. Als ich da gerade zusammenpackte und nochmal nachfragen wollte wegen dem Flug morgen früh, ob das wohl fix ist, weil da weiß man nie. Da winkt mich die eine hinter dem Aerosur-Schalter zu sich. Ich soll mein Ticket rausnehmen, sie haben noch einen Platz. Mittlerweile war es schon nach 19 Uhr. Aber der Flieger hatte Verspätung. Super meinte ich. Genial. Dann schnell hinein und noch probiert wieder in Cochabamba anzurufen, aber kam nicht durch, mein Handy ging nicht und im Bording Bereich gab es kein Telefon mehr, jedenfalls keines, das mit Münzen ging. Aber der Flug dauerte nur 30 Minuten, also ruf ich halt von Cochabamba aus an, wenn ich angekommen bin und den Weg kenn ich dann ja eh. Das ist nochmal gut gegangen und wieder mal Dank an Aerosur. Doch im Flieger waren noch einige weitere Plätze frei, also versteh ich nicht, wieso die das nicht schon früher wussten. Na egal, ich war drin und gut in Cochabamba gelandet. ===== Cochabamba ===== Angekommen in Cochabamba, gleich angerufen, dass ich jetzt schon da bin und auf zur Casa Guadalupe, alle begrüsst und ab ins Bett nach dem Stress. [[21.Feb|Morgen]] sollte dann der Caritas Direktor Giuseppe Pirovano kommen und wir fahren gemeinsam nach Aiquile.